DGZ prämiert Wissenschaftler für hervorragende Arbeiten und Präsentationen

DGZ prämiert Wissenschaftler für hervorragende Arbeiten und Präsentationen

07. Oktober 2016. Die DGZ hat auf ihrer 30. Jahrestagung in Leipzig den Walkhoff-Preis für die beste wissenschaftliche Originalarbeit sowie Wissenschaftspreise für Präsentationen auf der vorherigen Jahrestagung vergeben. Ferner wurden Projekte zur Prophylaxe und zur innovativen Zahnmedizin prämiert.

Die DGZ hat auf ihrer 30. Jahrestagung vom 6. bis 8. Oktober 2016 wieder zahlreiche Wissenschaftspreise vergeben. Die höchste Auszeichnung ging in diesem Jahr nach Aachen. Prof. Dr. Georg Conrads vom Lehr- und Forschungsgebiet der oralen Mikrobiologie und Immunologie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen erhielt für seine Arbeit „Comparing the cariogenic species Streptococcus sobrinus and S. mutans on whole genome level”, erschienen im J Oral Microbiol. 2014 (Dec 3; 6:26189) den mit 3.000 Euro dotierten Walkhoff-Preis der DGZ.

Den ebenfalls mit 3.000 Euro ausgeschriebenen DGZ-Preis „Aus der Praxis für die Praxis“ erhielt Dr. Sebastian Soliman vom Universitätsklinikum Würzburg. Seine Präsentation zum Thema „Therapie einer jugendlichen Patientin mit Dentinogenesis Imperfecta“ zeigte mit der sinnvollen Kombination aus kieferorthopädischen, konservierenden und prothetischen Maßnahmen beispielhaft die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen der Zahnheilkunde anhand eines komplexen Falls.

Im Rahmen des DGZ-Spezialisierungsprogramms schloss Dr. Annett Boeckler vom Universitätsklinikum Halle (Saale) ihre Fortbildung zur DGZ-Spezialistin für Zahnerhaltung (präventiv/restaurativ) erfolgreich ab. Die feierliche Übergabe der Urkunde erfolgte im Rahmen der DGZ-Preisvergaben in Leipzig.

DGZ-Oral-B-Preise
Die DGZ vergibt jährlich mit Unterstützung von Procter & Gamble die DGZ-Oral-B-Preise für die besten Präsentationen im wissenschaftlichen Programm der jeweils vorangegangenen Jahrestagungen.

Verleihung der DGZ-Preise und Ehrungen und des Dental Innovation Awards 2016

(3. Reihe von links) Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg (Arbeitsgruppe um Dr. Thomas Connert), Dr. Thomas Connert, Basel (Preisträger Dental Innovation Award), Prof. Dr. Sebastian Paris, Berlin (Mitglied der Jury) // (2. Reihe von links) Prof. Dr. Edgar Schäfer, Münster (Pastpräsident der DGZ), Prof. Dr. Georg Conrads, Aachen (Preisträger Walkhoff-Preis), Dr. Sebastian Soliman, Würzburg (Preisträger DGZ-Preis „Aus der Praxis für die Praxis“) // (1. Reihe von links) Dr. Annett Boeckler, Halle/Saale (DGZ-Spezialistin für Zahnerhaltung), Christoph Schoppmeier, Köln (Preisträger Dental Innovation Award) // Foto: DGZ / Andreas Stedtler

In diesem Jahr wurden die von der Jury als preiswürdig beurteilten Kurzvorträge und Poster der 2. DGZ-Gemeinschaftstagung 2015 in München ausgezeichnet. In der Kategorie Poster gingen der erste Preis und 3.000 Euro an Sandra Pötschke vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden für die Arbeit „Eine In situ/in vitro Studie zur erosionspräventiven Wirkung von Tannin auf Zahnschmelz“. Die Studie verdeutlicht das hohe Potenzial von Tanninsäure als Mundspülung zur Prävention von Erosionen und leistet somit einen wichtigen Beitrag für die Präventivzahnmedizin. Mit dem zweiten Platz wurde das Poster von Dr. Claudia Tschammler von der Universitätsmedizin Göttingen mit 2.000 Euro ausgezeichnet. In ihrer Studie „Prävalenz von dentalen Erosionen bei Göttinger Kindergarten-Kindern – ein Vergleich der Jahre 2004/05 und 2014/15“ wies sie einen Anstieg der Prävalenz dentaler Erosionen bei den untersuchten Gruppen nach. Das Phänomen der Erosion als neue Zahnerkrankung wurde bereits in der 5. Mundgesundheitsstudie aufgezeigt und stellt die Zahnmedizin vor neue Herausforderungen. 1.000 Euro erhielt Dr. Steffi Baxter von der Universitätsmedizin Göttingen für den 3. Platz in der Kategorie Poster. Ihre Arbeit hatte „Die Entfernung von Ca(OH)2 aus runden und ovalen Wurzelkanälen mit der Self-Adjusting-File oder passiver Ultraschallspülung“ zum Thema.

Bei den Präsentationen in der Kategorie Kurzvortrag durfte sich PD Dr. Lamprini Karygianni vom Universitätsklinikum Freiburg für den ersten Platz über 3.000 Euro freuen. Ihre Studie „Photodynamische Inaktivierung des oralen Biofilms mit Tetrahydroporphyrin-Tetratosylat (THPTS) als Photosensitizer“ hatte die zunehmende Antibiotikaresistenz bakterieller Spezies im oralen Biofilm als Arbeitsgrundlage. Die antimikrobielle photodynamische Therapie wurde von ihr als vielversprechende Ergänzungstherapie zur Behandlung von Parodontitis und Periimplantits erkannt und sollte in klinischen Studien weiter untersucht werden. Mit dem zweiten Platz wurden zwei Kurzvorträge ausgezeichnet. Je 2.000 Euro erhielten Dipl.-Stom. Michael Arnold, niedergelassener Zahnarzt aus Dresden, für die Präsentation eines Fallberichtes zum Thema „Flaschenhals-Endodontie – Vitalerhaltung nach mikrobieller Infektion eines Dens invaginatus“ sowie Dr. Mathias Spraul vom Universitätsklinikum Freiburg. Letzterer präsentierte eine Arbeit zum Thema „In vitro-Untersuchung von Bulk-Fill-Kompositen bezüglich Schrumpfungsspannung und Randdichtigkeit in Klasse-II-Kavitäten“. Dabei zeigte er, dass mit Bulk-Fill-Technik restaurierte Kavitäten nur teilweise eine geringere Schrumpfungsspannung als die mit dem konventionellen Komposit versorgten Kavitäten aufwiese.

Verleihung der DGZ-Oral-B-Preise 2016

(3. Reihe von links) Prof. Dr. Edgar Schäfer, Münster (Pastpräsident der DGZ), Daniel P. Grotzer (Procter & Gamble GmbH - P&G Oral Health D/A/CH, Schwalbach am Taunus) // (2. Reihe von links) Dr. Steffi Baxter, Göttingen (Preisträgerin DGZ-Oral-B-Preis), PD Dr. Lamprini Karygianni, Freiburg (Preisträgerin DGZ-Oral-B-Preis), Dr. Christian Tennert, Freiburg (stellvertretend für Dr. Mathias Spraul, Preisträger DGZ-Oral-B-Preis) // (1. Reihe von links) Dr. Claudia Tschammler, (Preisträgerin DGZ-Oral-B-Preis), Hanna Fründ, Halle/Saale (Preisträgerin DGZ-Oral-B-Preis), Moritz Conrath, Würzburg (Preisträger DGZ-Oral-B-Preis), Dr. Christian Tennert, Freiburg (stellvertretend für Dr. Susanne Proksch, Preisträgerin DGZ-Oral-B-Preis), Sandra Pötschke, Dresden (Preisträgerin DGZ-Oral-B-Preis), nicht im Bild: Dipl.-Stom. Michael Arnold, Dresden (Preisträger DGZ-Oral-B-Preis) // Foto: DGZ / Andreas Stedtler

Wrigley Prophylaxe Preise
Die DGZ ist Schirmherrin des Wrigley Prophylaxe Preises, der in diesem Jahr zum 22sten Mal im Rahmen der 30. DGZ-Jahrestagung vergeben wurde. Ausgezeichnet werden mit den von Oral Healthcare Program gestifteten Preisen Arbeiten und Projekte aus dem Bereich der zahnärztlichen Prävention in den Kategorien Wissenschaft und Öffentliches Gesundheitswesen.

In der Kategorie Wissenschaft wurde das Würzburger/Hohenheimer Autorenteam um Dr. Yvonne Jockel-Schneider mit 3.000 Euro ausgezeichnet. Für die Arbeit „Die wiederholte Aufnahme von Nahrungsnitrat reduziert klinische Symptome einer chronischen Gingivitis bei parodontalen Recall-Patienten - eine klinische Studie“ konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Nahrungsnitrat einen hemmenden Einfluss auf Gingivitis hat und eröffneten damit eine einfache Möglichkeit, etablierte Therapien zur Kontrolle gingivaler Entzündungen zu unterstützen. Mit dem zweiten Platz in der Kategorie Wissenschaft wurden zwei Studien prämiert. Die Arbeitsgruppe um Dr. Margarita Höfer und Dr. Anja Treuner von der Universität Greifswald erhielt für ihre Arbeit zum Thema „Zähneputzen mit einem dreidimensionalen Visualisierungsprogramm für das Smartphone: Reinigen Vorschulkinder ihre Zähne effektiver?“ ein Preisgeld von 2.000 Euro. Ihre Studie ergab, dass Kinder mit einer Zahnputz-Lern-App ihre Zähne signifikant besser reinigten als ohne.

Ebenfalls 2.000 Euro bekam die Arbeitsgruppe Dr. Gerd Göstemeyer, Anna Kohls, Prof. Dr. Sebastian Paris, PD Dr. Falk Schwendicke von der Charité Berlin. Sie verglichen in ihrer Studie „Prävention von Wurzelkaries durch Natriumfluorid, Chlorhexidin und Silberdiaminfluorid“ verschiedene Strategien zur Vorbeugung einer Wurzelkaries.

In der Kategorie Öffentliches Gesundheitswesen wurde Ines Olmos, Mitarbeiterin von Special Olympics Deutschland, Berlin, mit 3.000 Euro ausgezeichnet. Sie evaluierte im Rahmen ihrer Masterarbeit ein Mundgesundheitsprogramm in Berliner Wohneinrichtungen für Erwachsene mit Behinderungen, bei dem zahnmedizinische Teams die Betreuer in den Einrichtungen beraten und konnte die Wirksamkeit des Programmes belegen.

Ein Sonderpreis für ein Prophylaxeprojekt für Flüchtlingskinder ging an das Team um Vivian Serke, Ulla Metz, Gabi Massoud, Antje Geiken, PD Dr. Christian Graetz und Prof. Dr. Christof Dörfer vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel. Prämiert wurde eine Initiative, bei dem die Kinder einer Kieler Notunterkunft spielerisch an das Thema Mundhygiene herangeführt wurden. Für dieses engagierte gesellschaftliche Projekt wurden 2.000 Euro vergeben.

Wrigley Prophylaxe Preis-Verleihung 2016

(3. Reihe von links): Sabine Wegener, Iris Radière (beide Wrigley, Unterhaching) // (2. Reihe von links) Prof. Edgar Schäfer, Münster(Jury, Pastpräsident der DGZ), Prof. Joachim Klimek, Gießen (Jury), Prof. Klaus König, Nijmegen/Niederlande(Jury), Prof. Werner Geurtsen, Hannover (Jury), Prof. Hendrik Meyer-Lückel, Aachen (Jury), Dr. Michael Schäfer, Düsseldorf (Jury), Prof. Thomas Attin, Zürich/Schweiz (Jury) // (1. Reihe von links) Prof. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg (Preisträger Wissenschaft), Ines Olmos, Berlin (Preisträgerin Öffentliches Gesundheitswesen), Vivian Serke, Kiel (Preisträgerin Sonderpreis), Dr. Anja Treuner, Greifswald (Preisträgerin Wissenschaft), Dr. Gerd Göstemeyer, Berlin (Preisträger Wissenschaft) // Foto: DGZ / Andreas Stedtler

Dental Innovation Award
Der Dental Innovation Award wird durch die Stiftung Innovative Zahnmedizin unter der Schirmherrschaft der DGZ seit 2013 regelmäßig auf den DGZ-Jahrestagungen vergeben. Prämiert werden Fallberichte und innovative Praxiskonzepte der Kariesbehandlung, die sich an minimal-intervenierenden Grundsätzen orientieren. In diesem Jahr ging die Auszeichnung für innovative Praxiskonzepte und Ideen an Dr. Thomas Connert vom Universitären Zentrum für Zahnmedizin Basel. Christoph Schoppmeier vom Zentrum für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde der Uniklinik Köln erhielt den Preis für einen Fallbericht zu einem komplexen non- und mikroinvasiven Kariesmanagement.

Auf der 3. Gemeinschaftstagung der DGZ vom 23. bis 25. November 2017 in Berlin werden wieder zahlreiche Preise und Auszeichnungen vergeben. Die Ausschreibungsfristen können Sie online unter www.dgz-online.de abrufen.

 

 

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